Aufklärung :-)
Die Stärke einer Kontaktlinse wird in Dioptrien gemessen und kann angegeben werden als: PWR, SPH, D, dpt, Refr. oder F’v. Minuswerte werden zur Korrektur von Weitsichtigkeit benutzt, Pluswerte zur Korrektur von Kurzsichtigkeit. Man sollte hierbei unbedingt beachten, dass die Werte, die für eine Brille verwendet werden, nicht einfach übernommen werden können. Die Werte für eine Kontaktlinse unterscheiden sich und werden bei der Anpassung vom Optiker bzw. Augenarzt bestimmt.
Die Basiskurve bzw. Radius wird angegeben als BC, Radius oder ro. Dieser Wert bestimmt die Krümmung der Kontaktlinse und liegt zwischen 7.0 und 10.0. Dieser Wert ist wichtig, damit die Kontaktlinse sicher auf dem Auge liegt und sich mit dem Auge bewegt. Andernfalls kann nicht genügend Tränenflüssigkeit unter die Kontaktlinse gelangen, so dass die Hornhaut geschädigt werden kann. Dieser Wert kann nicht durch eine einzige Messung bestimmt werden, sondern sollte nach dem Probetragen überprüft werden.
Je kleiner der BC-Wert ist, desto stärker ist die Krümmung. Stark gekrümmte Linsen liegen besser an kleinen Augen an. Bei einigen Kontaktlinsen gibt es bis zu drei verschiedene BC-Werte. Der Durchmesser der Kontaktlinse wird als DIA angegeben und liegt zwischen 13.0 und 15.0. Dieser Wert gibt die GröÃe der Kontaktlinse an. Bei weichen Kontaktlinsen ist der Wert höher als bei harten Kontaktlinsen.
Zylinderwert und Achsenwert spielen bei der Korrektur von Stabsichtigkeit (Hornhautverkrümmung) eine wichtige Rolle. Um die Hornhautverkrümmung zu korrigieren, ist es notwendig, dass die abweichende Form bzw. Oberfläche der Hornhaut angeglichen wird. Wie bei Zylindergläsern einer Brille werden bei Kontaktlinsen die eintreffenden Lichtstrahlen in eine Richtung auf einen Punkt gelenkt.
Das geschieht durch den Zylinder (Zylinderwert), der die Lichtstrahlen durch einen bestimmten Winkel (Achsenwert) auf einen Punkt lenkt. Der Zylinderwert wird als Cyl oder Zyl angegeben und liegt zwischen -0.25 und -10.00. Der Achsenwert wird als AX, AXIX oder X abgekürzt und liegt zwischen 0 und 180.
Für die Korrektur von Alterssichtigkeit werden in den meisten Fällen bifokale oder multifokale Kontaktlinsen benutzt. Diese Linsen verfügen über mehrere Sichtzonen, deren Ãbergänge als Additionswert gekennzeichnet werden.
Der Additionswert wird als ADD abgekürzt und liegt zwischen +1.00 und +3.00. SchlieÃlich gibt es noch den Wassergehalt, der angibt, wie viel Wasser in der Kontaktlinse enthalten ist. Zwar gilt allgemein, dass ein hoher Wassergehalt das Auge mit mehr Sauerstoff versorgt, jedoch neigen Linsen mit hohem Wassergehalt eher zu Ablagerungen.
Fazit: Diese Werte sind fast unerlässlich! (In unserem Geschäft werden keine Kontaktlinsen abgegeben, wenn sie nicht fachgemäà mit allem drum und dran angepasst wurde. Auf Wunsch übernimmt der Kunde die Verantwortung durch eine Unterschrift, wenn auf die Anpassung verzichtet werden will.)
Das kann passieren:
GefäÃeinwachsungen entstehen angeblich durch Sauerstoffmangel der Hornhaut. Ich habe aber auch von Fällen gelesen, in denen eine Reizung (durch Kontaktlinsen) am Ãbergang zwischen Hornhaut und Bindehaut zur Neovaskularisation geführt hat. So gesehen sind mögliche Ursachen:
-trockene Augen
-trockene Augen + Kontaktlinsen
-schlecht angepasste Kontaktlinsen
-Kontaktlinsen (vor allem weiche) zu lange getragen
-weiche Kontaktlinsen mit niedriger Sauerstoffdurchlässigkeit zu lange getragen
-auch Infektionen und Verletzungen der Hornhaut
Ich hab mal gelesen, dass sich die GefäÃeinwanderung teilweise zurückbilden kann, aber nicht vollständig. Schlimm ist, dass eine Hornhauttransplantation aufgrund des "Blutkontaktes" eine schlechte Prognose hat. Es darf also niemals soweit kommen, dass ein Gefäà bis ins optische Zentrum vorstöÃt.
"Inwiefern können die Tragezeiten von Einweglinsen (Tragezeit 8 Stunden an 5 Tagen, weiche Linsen) hierfür verantwortlich sein?"
Wenn die Augen relativ trocken sind, kann ich mir sowas vorstellen. Einweglinsen saugen sich auch gerne an der Hornhaut fest. Vielleicht kommt auch noch ein schlecht angepasster Sitz der Linsen hinzu.
Neovaskularisation ist relativ häufig bei exzessiven Weichlinsenträgern. Das Risiko ist viel geringer bei harten Linsen. Aber auch bei harten Linsen kann es passieren.
Der beste Schutz vor Neovaskularisation:
regelmässige Nachkontrollen beim Augenarzt
vernünftiges Kontaktlinsenanpassen und -tragen